Zabel – Ich bin ein Armenier

Bewegende Lesung in Schleswig: Ezîz Xemcivîn stellt seinen Roman Zabêl – Ez Ermenî Me vor

Am 28. September 2024 lud der Kurdisch-Deutsche Verein Schleswig-Flensburg e.V. zu einer besonderen Veranstaltung ins KulturL in Schleswig ein. Im Mittelpunkt stand die Lesung des kurdischen Autors Ezîz Xemcivîn aus seinem Werk Zabêl – Ez Ermenî Me („Zabêl – Ich bin ein Armenier“), begleitet vom Sänger Ibrahim Keivo.

Vor einer gut besuchten Veranstaltung präsentierte Xemcivîn bewegende Auszüge aus seinem Roman, der die erschütternde Geschichte von Serkis Kevo erzählt. Der junge Armenier musste während des Völkermords an den Armeniern im Osmanischen Reich Zuflucht suchen. In eindringlichen Bildern schildert der Autor, wie Serkis auf seiner Flucht vor den Massakern einen kurdischen Helfer findet, der sein eigenes Leben riskiert, um ihn zu retten. Gemeinsam wagen sie die Flucht über die Grenze.

Ezîz Xemcivîn, selbst aus Westkurdistan stammend, beleuchtet mit seinem Werk das Schicksal von rund zwei Millionen Armeniern, die im Zuge des Genozids getötet oder vertrieben wurden. In seinem Roman verbindet er historisches Geschehen mit persönlichen Geschichten und gibt damit den Opfern eine Stimme. Er zeigt zugleich die Menschlichkeit auf, die auch in Zeiten größter Grausamkeit überleben kann.

Begleitet wurde die Lesung von einer musikalischen Darbietung des bekannten Sängers Ibrahim Keivo, der mit traditionellen Klängen die emotionale Tiefe des Abends unterstrich.

Der Kurdisch-Deutsche Verein Schleswig-Flensburg e.V. dankt allen Beteiligten und Gästen für ihr Kommen und ihre Anteilnahme. Solche Veranstaltungen tragen dazu bei, Brücken zwischen den Kulturen zu bauen und das Gedenken an historische Ereignisse wachzuhalten.

Eine Reise durch die Welt der Kuriositäten

Am 7. Juli 2024 fand im KulturL Schleswig eine besondere Lesung statt, zu der der Kurdisch-Deutsche Verein Schleswig-Flensburg eingeladen hatte.

Unter dem Titel „Schmunzeln erlaubt: Eine Reise durch die Welt der Kuriositäten“ führte der Autor Jörg Christiansen, bekannt unter dem Pseudonym „Heinrich“, das Publikum auf eine humorvolle Entdeckungsreise.

Ein besonderes Highlight des Abends war die Präsentation eines Textes, der sich mit Kurdistan auseinandersetzte. In der Erzählung, die die Zuschauer an eigene Erlebnisse erinnerte, wurde die Geschichte des jungen Erik erzählt, der erstmals bei seinem neuen Freund Welat übernachtete, der aus Kurdistan stammt.

Der Text verdeutlichte eindrucksvoll, wie Freundschaft und Kultur aufeinandertreffen und wie durch einfache, aber tiefgehende Erlebnisse Brücken zwischen unterschiedlichen Welten gebaut werden können. Durch den Text „Eriks erste Nacht in Kurdistan: Eine in die Ferne“ erhielten die Zuhörer nicht nur Einblicke in die kurdische Kultur und die faszinierende Geschichte der Region, sondern erlebten auch, wie wichtig der kulturelle Austausch für das gegenseitige Verständnis und die Bereicherung des eigenen Lebens ist.

Erik und Welat, zwei Jungen, die sich durch ihre Liebe zum Fußball näherkamen, zeigten auf, dass Neugier und Offenheit der Schlüssel sind, um neue Kulturen kennenzulernen.

Neben diesem besonderen Text, der den kurdischen Teil des Vereins repräsentierte, befassten sich die anderen Geschichten von Heinrich mit humorvollen Begebenheiten und Erlebnissen aus der Region Rendsburg. Mit scharfem Witz und einer guten Portion Lokalkolorit brachte der Autor den Zuhörern die kleinen Kuriositäten und besonderen Momente aus dem deutschen Norden näher.

Diese Geschichten schlugen auf wunderbare Weise eine Brücke zum deutschen Teil des Vereins und zeigten auf, wie unterschiedliche Kulturen und Regionen durch gemeinsames Lachen verbunden werden können. Der Abend forderte nicht nur die Lachmuskeln, sondern schärfte auch das Bewusstsein für die reiche kulturelle Vielfalt, die in Deutschland aufeinandertreffen kann.

Das Veranstaltungsformat, bei dem „Der Hut herumging“, erlaubte es jedem, nach eigenem Ermessen einen Beitrag zu leisten, und unterstrich den gemeinschaftlichen Charakter der Veranstaltung. Insgesamt war es ein unvergesslicher Abend voller Humor, Wissen und kultureller Begegnungen, der allen Anwesenden noch lange in Erinnerung bleiben wird.