Eine Reise durch die Welt der Kuriositäten

Am 7. Juli 2024 fand im KulturL Schleswig eine besondere Lesung statt, zu der der Kurdisch-Deutsche Verein Schleswig-Flensburg eingeladen hatte.

Unter dem Titel „Schmunzeln erlaubt: Eine Reise durch die Welt der Kuriositäten“ führte der Autor Jörg Christiansen, bekannt unter dem Pseudonym „Heinrich“, das Publikum auf eine humorvolle Entdeckungsreise.

Ein besonderes Highlight des Abends war die Präsentation eines Textes, der sich mit Kurdistan auseinandersetzte. In der Erzählung, die die Zuschauer an eigene Erlebnisse erinnerte, wurde die Geschichte des jungen Erik erzählt, der erstmals bei seinem neuen Freund Welat übernachtete, der aus Kurdistan stammt.

Der Text verdeutlichte eindrucksvoll, wie Freundschaft und Kultur aufeinandertreffen und wie durch einfache, aber tiefgehende Erlebnisse Brücken zwischen unterschiedlichen Welten gebaut werden können. Durch den Text „Eriks erste Nacht in Kurdistan: Eine in die Ferne“ erhielten die Zuhörer nicht nur Einblicke in die kurdische Kultur und die faszinierende Geschichte der Region, sondern erlebten auch, wie wichtig der kulturelle Austausch für das gegenseitige Verständnis und die Bereicherung des eigenen Lebens ist.

Erik und Welat, zwei Jungen, die sich durch ihre Liebe zum Fußball näherkamen, zeigten auf, dass Neugier und Offenheit der Schlüssel sind, um neue Kulturen kennenzulernen.

Neben diesem besonderen Text, der den kurdischen Teil des Vereins repräsentierte, befassten sich die anderen Geschichten von Heinrich mit humorvollen Begebenheiten und Erlebnissen aus der Region Rendsburg. Mit scharfem Witz und einer guten Portion Lokalkolorit brachte der Autor den Zuhörern die kleinen Kuriositäten und besonderen Momente aus dem deutschen Norden näher.

Diese Geschichten schlugen auf wunderbare Weise eine Brücke zum deutschen Teil des Vereins und zeigten auf, wie unterschiedliche Kulturen und Regionen durch gemeinsames Lachen verbunden werden können. Der Abend forderte nicht nur die Lachmuskeln, sondern schärfte auch das Bewusstsein für die reiche kulturelle Vielfalt, die in Deutschland aufeinandertreffen kann.

Das Veranstaltungsformat, bei dem „Der Hut herumging“, erlaubte es jedem, nach eigenem Ermessen einen Beitrag zu leisten, und unterstrich den gemeinschaftlichen Charakter der Veranstaltung. Insgesamt war es ein unvergesslicher Abend voller Humor, Wissen und kultureller Begegnungen, der allen Anwesenden noch lange in Erinnerung bleiben wird.

Ausstellung „Hinter der Rosa Farbe“ und „Hebûna me“

Kunstvolle Eröffnung einer Ausstellung im März:

Am 22. März 2024 fand im Rahmen einer bewegenden Eröffnung die Ausstellung Hinter der Rosa Farbe und Hebûna me statt. Die Veranstaltung bot eine Plattform für zwei talentierte Künstlerinnen, Randa Sulaiman und Srwa Barznge, deren Werke eine tiefe Verbundenheit mit ihrer kurdischen Herkunft und ihrem Engagement für soziale Gerechtigkeit zum Ausdruck bringen.

In einem Wortbeitrag äußerte sich Susanne Pertiet, Preisträgerin des Schleswiger Kulturpreises 2023, zu den Werken der Künstlerin Srwa Barznge:

„Wie ich anfangs ja sagte, ich bin ja als Fremde eigentlich hergekommen und schon diese Zeit hat genügt, um mich ein bisschen vertraut zu machen mit dieser neuen Kunst. Und die Bilder, die hier an der Wand hängen, gefallen mir besonders gut, weil die einen ganz speziellen und ganz kräftigen Ausdruck haben über das, was die Malerin sagen will.“

Randa Sulaiman: Kunst im Dienst der sozialen Gerechtigkeit Randa Sulaiman, geboren 1996 in Rojava (West-Kurdistan), brachte mit ihrem frischen Abschluss im Bereich Design 2024 nicht nur ihre kreativen Fähigkeiten, sondern auch ihre tiefgehende Leidenschaft für soziale Gerechtigkeit in die Kunstwelt ein. Ihre Werke beschäftigen sich eindringlich mit der Unterdrückung von Frauen im Nahen Osten, insbesondere kurdischer Frauen. Durch ihre Kunst macht Randa auf die Herausforderungen und Kämpfe dieser Frauen aufmerksam und bietet gleichzeitig eine Plattform für ihre Geschichten und ihre Stärke. Ihre einzigartige künstlerische Sensibilität und die Fähigkeit, emotionale Tiefe in ihre Arbeiten zu integrieren, machen ihre Werke nicht nur visuell ansprechend, sondern tragen auch eine Botschaft der Hoffnung und Veränderung.

Auf Nachfrage erklärte Randa Sulaiman über Ihre Werke:

„Kunst kann auch die Übertragung zu mir als Person sein, zu mir als Kurdin. Ich glaube, so ein bisschen sagt das auch der Titel. Also, der Titel ist Hebûna me (wörtlich: Unsere Existenz). Das heißt für mich, dass wir kurdische Frauen stark sind, wir sind noch hier, wir schaffen alles“.

Srwa Barznge: Eine Stimme für die Heimat und Gerechtigkeit Srwa Barznge, geboren 1979 in Südkurdistan, lebt seit 2019 in Eckernförde. Ihre künstlerische Reise ist von tiefer Heimatverbundenheit und sozialem Engagement geprägt. Bereits früh zeigte sich ihr Talent, als sie 1993 den zweiten Platz beim Festival zum Gedenken an den Chemiewaffenangriff in Halabja erreichte. Ihre Werke reflektieren Heimat, Kultur und den Kampf für Gerechtigkeit. Durch ihre Kunst erhebt sie die Stimme für die Unterdrückten und setzt sich für eine bessere Welt ein. Ihre Teilnahme an Gedenkfeiern und Ausstellungen, darunter auch an der Qaladze-Universität, unterstreicht ihr Engagement für soziale Anliegen. Ihr Beitrag zur Ausstellung vereint nicht nur künstlerische Werke, sondern auch starke Botschaften für eine bessere und gerechtere Welt. Besucherinnen und Besucher wurden eingeladen, sich von den kraftvollen und emotionalen Darstellungen inspirieren zu lassen und die Geschichten der Künstlerinnen zu entdecken. Diese Veranstaltung war nicht nur ein künstlerisches Highlight, sondern auch ein wichtiger Beitrag zum Dialog über soziale Gerechtigkeit und Freiheit.

Die Eröffnungsveranstaltung sowie die Kunstwerke erfreuten sich einer interessierten Zuschauerschaft. Jessica Krull vom KulturL äußerte sich wie folgt:

„Das KulturL in Schleswig ist ein Raum für Kultur, Kulturveranstaltungen und Begegnungen und soll für alle Menschen, die Interesse haben, zur Verfügung stehen. Das ist ein Ladenleerstand, den wir von der Stadt aus angemietet haben mit Fördermitteln vom Land Schleswig Holstein und hier finden jetzt ganz viele Veranstaltungen, bunte Veranstaltungen aller Art statt und ich freue mich wahnsinnig darüber, dass aus der Perspektive der Schleswiger ganz viel beigetragen wird. Heute stehen wir hier in einer Ausstellung des Kurdisch Deutschen Vereins mit Bildern von Zwei starken Künstlerinnen, die genau das widerspiegeln wollen, die Stärke der Frau.“